Sportverletzungen am Knie – schnelle Hilfe für Aktive!

Sport ist eine fantastische Möglichkeit, Körper und Geist fit zu halten – doch Verletzungen können passieren. Egal ob Kreuzbandriss, Meniskusverletzung oder chronische Überlastungsschäden wie das Läuferknie – schnelle Diagnostik und gezielte Therapie sind entscheidend. Mit modernen Behandlungsansätzen und individualisierten Nachbehandlungskonzepten gelingt die rasche Rückkehr in den Alltag oder auf das Spielfeld.
1. Meniskus

Verletzungen am Meniskus entstehen häufig durch Sport oder altersbedingte Abnutzung. Je nach Art des Risses kommen eine Teilentfernung oder Naht infrage – Ziel ist immer der Erhalt des Meniskus.

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2. Knorpelverletzungen

Knorpelschäden im Knie haben viele Ursachen – von Unfällen bis zu chronischen Instabilitäten. Moderne Therapien wie Knorpelzelltransplantationen oder Mikrofrakturierung schaffen gezielt Abhilfe.

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3. Vorderes Kreuzband (VKB)

Ein Kreuzbandriss betrifft oft sportlich Aktive und verursacht Instabilität im Knie. Die minimal-invasive Rekonstruktion mit körpereigener Sehne bringt Stabilität zurück.

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4. Kniescheibe (Patella)

Wenn die Kniescheibe ausrenkt, ist schnelles Handeln gefragt. Je nach Schweregrad folgt eine konservative Behandlung oder die Rekonstruktion des inneren Bandes (MPFL).

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5. Achsfehlstellungen

O- oder X-Beine führen oft zu ungleichmäßiger Belastung und Knieschäden. Eine operative Achskorrektur kann helfen, Folgeschäden wie Arthrose zu vermeiden.

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Schnell zurück ins Spiel.

Sportliche Belastung fordert dem Knie viel ab.
Dr. Heder sorgt dafür, dass Sie schnell und sicher wieder aktiv sein können.

 

Meniskus

Ursachen einer Meniskusverletzung

  • Degenerative Veränderungen
    Häufig entstehen Risse durch altersbedingten Verschleiß.

  • Sportverletzungen
    Plötzliche Richtungswechsel mit unkontrolliertem Verdrehen des  Kniegelenkes führen häufig zu akuten Meniskusschäden.

  • Knieinstabilität
    Als Folge eines nicht behandelten Kreuzbandrisses kann es ebenfalls zu Meniskusverletzungen kommen.

Behandlungsmöglichkeiten

Grundsätzlich wird zwischen zwei Operationsmethoden unterschieden:

  • Meniskusteilresektion
    Entfernung des geschädigten Meniskusanteils.

  • Meniskusnaht
    Wiederherstellung und Erhalt des Meniskus durch Naht des gerissenen Gewebes.

Ziel beider Verfahren
So viel gesundes Meniskusgewebe wie möglich erhalten.

Je jünger der Patient und je größer der Riss, desto eher empfiehlt sich eine Meniskusnaht.

Nachbehandlung

Die Nachbehandlung unterscheidet sich je nach Operationsmethode:

Meniskusteilresektion

  • Frühfunktionelle Mobilisation

  • Rascher Belastungsaufbau

Meniskusnaht

  • Teilbelastung für 6 Wochen

  • Knieorthese (Schiene) für 6 Wochen notwendig

Knorpelverletzungen

Ursachen von Knorpelverletzungen im Knie

Knorpelschäden können unterschiedliche Auslöser haben:

  • Traumatische Ursachen
    Häufig in Kombination mit Patellaluxationen (Kniescheibenverrenkung) oder Kreuzbandrissen.

  • Chronische Prozesse
    Zum Beispiel nach Knochenbrüchen, Meniskusverletzungen oder anhaltender Knieinstabilität (z. B. durch ein unbehandeltes Kreuzbandtrauma).

  • Individuelle Unterschiede
    Größe und Lage des Knorpelschadens variieren stark – von kleinflächig bis großflächig.

Operative Therapiemöglichkeiten

Je nach Schweregrad und Lokalisation kommen folgende Verfahren zum Einsatz:

  • Autologe Chondrozytentransplantation (ACT)
    Knorpelzelltransplantation mit körpereigenen Zellen zur Regeneration der betroffenen Stelle.

  • Knochenmarkstimulierende Verfahren
    Zum Beispiel durch Anbohrung oder Mikrofrakturierung, um die körpereigene Heilung anzuregen.

Nachbehandlung

Die postoperative Phase ist entscheidend für den Heilungserfolg:

  • Teilbelastung an 2 Unterarmgehstützen für ca. 6–8 Wochen

  • Anwendung einer CPM-Schiene (kontinuierliche passive Kniebewegung)

  • Regelmäßige Physiotherapie zur Mobilisation und Muskelkräftigung

Vorderes Kreuzband

Vordere Kreuzbandruptur (VKB-Ruptur)

Die vordere Kreuzbandruptur zählt zu den häufigsten Verletzungen des Kniegelenks. Typischer Verletzungsmechanismus ist ein Verdrehtrauma des Kniegelenkes.

Sportarten mit hohem Verletzungspotential:

  • Fußball

  • Handball

  • Skifahren

Akute Symptome

  • Schwellung (durch Gelenkerguss/Bluterguss)

  • Schmerz und Druckempfindlichkeit

  • eingeschränkte Beweglichkeit

Symptome im Verlauf

Nach Abklingen der Schwellung verspüren viele Betroffene ein:

  • Unsicherheitsgefühl beim Gehen oder Laufen

  • Instabiles Kniegelenk, besonders bei schnellen Richtungswechsel

Potentielle Folgeschäden/Begleitschäden:

  • Knorpelverschleiß

  • Meniskusverletzungen

Diagnostik

Zur Abklärung wird in der Regel durchgeführt:

  • Klinische Untersuchung

  • Kernspintomographie (MRT)

OP-Technik

Die Operation erfolgt arthroskopisch (minimalinvasiv):

  • Das verletzte Kreuzband wird durch körpereigene Sehnen ersetzt

  • Sehnenentnahme erfolgt über einen kleinen Hautschnitt an der Schienbeinvorderkante

  • Bei aktiven Sportlern kann eine zusätzliche ALL-Rekonstruktion nach Lemaire die Stabilität weiter erhöhen

Hinweis: Begleitende Knorpel- oder Meniskusschäden werden in derselben OP mitbehandelt.


Nachbehandlung

Die Reha-Phase ist entscheidend für den langfristigen Erfolg:

  • 6 Wochen Teilbelastung mit 2 Unterarmgehstützen

  • Knieorthese mit Scharnierfunktion für 6 Wochen

  • Intensive Physiotherapie

  • CPM-Schiene (motorisierte Bewegungsschiene)

Kniescheibe (Patella)

Patellaluxation (Ausrenkung der Kniescheibe)

Die Patellaluxation ist eine plötzliche, sehr schmerzhafte Ausrenkung der Kniescheibe, meist ausgelöst durch Verdrehbewegungen des Knies – typischerweise bei Sportarten mit schnellen Richtungswechseln.

Diagnostik

Nach der Wiedereinrenkung (ggf. unter Kurznarkose) ist eine präzise Diagnostik entscheidend:

  • Klinische Untersuchung

  • MRT zum Ausschluss von Begleitverletzungen wie Knorpel- oder Bandläsionen

Therapie

Die Entscheidung über die Behandlung richtet sich nach dem Schweregrad:

Bei Erstluxation ohne strukturelle Begleitverletzungen:

Konservative Therapie:

  • Physiotherapie

  • Muskelaufbau

  • Stabiliserenden Bandagen

Bei wiederholter Luxation oder nachgewiesener MPFL-Schädigung:

Operative Stabilisierung mittels MPFL-Rekonstruktion

OP-Technik:

  • Das gerissene MPFL wird durch eine körpereigene Sehne ersetzt

  • Die Sehne wird anatomisch korrekt am Oberschenkel und der Kniescheibe fixiert

  • Ziel: Dauerhafte Stabilisierung der Patella und Verhinderung erneuter Luxationen


Nachbehandlung

Die Nachsorge nach MPFL-Rekonstruktion umfasst:

  • Teilbelastung mit Unterarmgehstützen für ca. 6 Wochen

  • Knieorthese (Scharnier) zur Führung der Bewegung

  • Gezielte Physiotherapie zur Wiederherstellung von Mobilität, Kraft und Koordination

Achsfehlstellung

Ursache

Fehlstellungen der Beinachse – wie O-Beine oder X-Beine – führen zu einer ungleichmäßigen Belastung des Kniegelenks:

  • O-Beine (Varusstellung):
    Überbelastung der inneren Gelenkseite

  • X-Beine (Valgusstellung):
    Überbelastung der äußeren Gelenkseite

Mögliche Langzeitfolgen:

  • Meniskus- und Knorpelschäden

  • Frühzeitige Arthrose im Kniegelenk

  • Belastungsschmerzen und funktionelle Einschränkungen

Diagnostik

Zur genauen Analyse der Beinachse und Gelenkbelastung werden folgende Verfahren eingesetzt:

  • Klinische Untersuchung und Gangbildanalyse

  • Röntgen in Beinachsenstand zur exakten Winkelmessung

  • Ggf. ergänzend: MRT zur Beurteilung von Knorpel- und Meniskusschäden


OP-Technik

Bei relevanter Fehlstellung und bereits eingetretenen Schäden ist eine operative Beinachsenkorrektur (Osteotomie) sinnvoll.

  • Ziel: Gelenkentlastung durch gezielte Umstellung des Knochens (meist am Schienbein oder Oberschenkel)

  • So kann die Belastung wieder gleichmäßig verteilt und das Fortschreiten der Arthrose verlangsamt oder gestoppt werden

  • Die Korrektur erfolgt meist minimalinvasiv, mit Platten- oder Schraubenfixierung

Nachbehandlung

Die Nachsorge ist strukturiert und standardisiert:

  • 6 Wochen Teilbelastung mit 2 Unterarmgehstützen

  • Physiotherapie ohne Bewegungseinschränkung zur Mobilisation und Muskelaufbau

  • Metallentfernung erfolgt in der Regel nach ca. 12 Monaten – ein planbarer Routineeingriff

Hohe valgisierende tibiale Umstellungsosteotomie